9. April 2016

Whangarei und Waipoua Forest

Nun sind wir also in Whangarei gewesen, eine wirklich niedliche kleine Stadt, welche vor allem so viel zu bieten hat. Direkt neben einem wunderschönen Wasserfall war unser Campingplatz, nachts haben wir das Wasser prasseln gehört, schön zum Einschlafen ist es auf jeden Fall gewesen.



Dann sind in Whangarei noch die Abbey Caves. Das sind Höhlen, fast mitten in der Stadt, welche öffentlich und kostenlos zugänglich sind. Aber man kann sich das nicht leicht vorstellen, ganz im Gegenteil. Insgesamt sind es 3 Höhlen und wir haben von welchen gehört, dass in der ersten Höhle das Wasser bis Hüfthöhe steht.. Dann haben wir den Eingang gesehen, wir hätten die Steine runterklettern können, aber wir wussten nicht ob wir auch wieder rauskommen, so haben wir diese Höhle gleich sein gelassen. Blieb nur noch eine übrig. Die zweite von dreien. Denn bei der dritten steht das Wasser immer so hoch, dass du dadrin schwimmen musst, ist wirklich nur was für richtige Abenteurer ! Bei der zweiten Höhle wussten wir nicht was uns erwartet .. So sind wir Felsen hinunter ins dunkle feuchte nichts geklettert - alleine. Es war Wasser in der Höhle, aber es floss. Bis zum Knie ging uns das Wasser, extrem kalt aber dafür umso klarer. Die Felsen waren außergewöhnlich geformt, es war eine Tropfsteinhöhle. Wenn man die Taschenlampe ausgemacht hat und es nun wirklich stockfinster war, dann hat man an allen Seiten Glühwürmchen gewesen - wunderschöner Anblick ! 
Leider habe ich keine Fotos, da ich für solche Aufnahme keine qualifizierte Kamera habe, aber ihr könnt euch dieses Naturschauspiel auch einfach mal vorstellen. Alleine in einer atemberaubenden Höhle, das Wasser bis zu den Knien, im Dunkeln über Felsen klettern und überall um dich herum Glühwürmchen. Wenn das kein Abenteuer ist, dann weiß ich auch nicht. Hat sich auf jeden Fall gelohnt! 



Diese Bilder habe ich von Google genommen, aber die sind dort wirklich entstanden, es sah dort so aus, damit ihr eine Vorstellung habt :) 


Nun ging es weiter Richtung Westküste zu den Kauri Parks mit ganz vielen Kauri Bäumen. Kauri Bäume sind extrem alte Bäume, welche aber auch wiederum sehr gut geschützt werden müssen. Wir haben bereits einige gesehen. Aber der wohl größte hat im Waipoua Forest auf uns gewartet. 2000 Jahre war er alt, 51 Meter hoch und 13 Meter Umfang .. ein beeindruckender Baum. Mitten im Regenwald, umgeben von Farnen, Palmen, Urwaldgewächsen und anderen tropischen Gewächsen stand er.





Übernachtet haben wir dann im Kauri Park, was wiederum auch Kiwi Zone ist, was wir Vorort aber erst festgestellt haben. Dies bedeutet, dass es dort die Kiwi Vögel in freilegender Natur gibt. Nicht in vielen Ecken Neuseeland leben diese. Damit wir die Chance auch gleich mal nutzen, haben wir also eine Nachtwanderung durch den Kauri Park gemacht. Dort standen noch mehr von den wunderschönen Kauri Bäumen, auch große. Die Kiwi Vögel sind nachtaktiv, deswegen eine Nachtwanderung und auch sehr scheu, deswegen musste man sehr sehr leise dort durchgehen. Außerdem haben sie ein sehr lautes Organ. So standen wir mitten im stockdunklen gruseligen Regenwald, umgeben von riesigen Bäumen nur mit einer Taschenlampe in der Hand und dann machen die Kiwis ihre komischen Schreiartigen Geräusche .. Nach fast 2 Stunden haben wir die Hoffnung schon aufgegeben, da selbst bei Touren mit Guide nur knapp eine Chance von rund 20% besteht wirklich einen Kiwi life zu sehen .. Und wir hatten keinen Guide und keine Ahnung. So waren wir laut, hatten unsere Taschenlampe an und dann haben wir was laufen gehört. Neben uns so 3 Meter weiter im Wald stand tatsächlich ein Kiwi, wo wir es angeleuchtet haben, ist es immer weiter weggelaufen und irgendwann haben wir es leider ganz verloren .. Voller Freude sind wir weitergelaufen, haben gelacht, waren laut und auf einmal mitten auf einer Riesen Wiese stand direkt vor uns noch ein Kiwi. Aber da wir so laut waren und wo wir es dann angeleuchtet haben, ist es auch schon wie der Wind weggerannt .. Wir also hinterher gerannt. Im Wald neben dran hat es dann gehockt. Wirklich ein schönes Erlebnis, gleich 2 Kiwis zu sehen ! 
Außerdem haben wir noch 2 Opossums gesehen, aber die sieht man ja überall. 

Nun steht wieder eine Woche Arbeit vor meiner Tür, die Pflanzen warten schon auf mich. 
Cheers, eure Sandra :) 

8. April 2016

Kaiwaka

Angekommen in Kaiwaka, meine neue Heimat für die nächsten 2 oder 3 Wochen, so genau weiß ich es nicht.
Was ist genau passiert:
Wir arbeiten jetzt für einen Contractor, sozusagen für einen Vermittler. Diese Frau ist echt freundlich und diesmal haben wir wirklich einen Job bekommen.
Sonntag sehr spät abends sind wir in Kaiwaka angekommen. Ein relativ kleiner Ort, nichts zu bieten, nicht am Strand, keine Berge .. Wirklich nichts. Aber wir sind ja auch hier um zu arbeiten und so trifft es sich ganz gut.
Wir arbeiten nun also in einer Baumschule, die aber wirklich einfach nur riesig ist und ein Haufen Geld macht. Unsere Hauptbeschäftigung ist zu pflanzen. Kleine Keimlinge werden umgetopft in größere Töpfe. Morgens um 7 Uhr ist Arbeitsbeginn, 17 Uhr ist Arbeitsende.
Da nun aber die Saison zu Ende geht und die Pflanzen noch alle schnell in einen Topf müssen macht uns unser Chef immer wieder Special Angebote wie zum Beispiel heute: Special Friday meinte er.
Denn wir mussten nur 200.000 Pflanzen pflanzen und wenn wir das vor 17 Uhr schaffen, kriegen wir aber bis 17 Uhr bezahlt. 14.30 Uhr waren wir also fertig und haben trotzdem den vollen Tag bezahlt bekommen, einfach toll. Einige Tage fangen wir auch schon um 6 Uhr morgens an, sodass wir mehr schaffen, nur leider ist in Neuseeland der Herbst ausgebrochen, nachts und morgens ist es noch wirklich ganz schön kalt ohne Sonne. Ohne eine Winterjacke und Winterschuhe und allgemein wirklich sehr warme Sachen, denn ich habe nur Sommersachen mitgenommen, da ich ja im Sommer angekommen bin, probiere ich so viel Sachen wie möglich übereinander anzuziehen.
Aber wir pflanzen nicht nur, wir zupfen Unkraut, was ich persönlich überhaupt nicht mag, da man sich immer bewegen muss, immer bücken und es einfach nie eine komfortable Postion gibt. Beim pflanzen ist es auch keineswegs komfortable. Die Töpfe stehen auf dem Boden und du musst dich immer nach vorne beugen und dann ist alles nass vom Sprenkler, Rückenschmerzen jeden Tag kann ich nur sagen .. Anstrengend ist der Job schon, es geht auf den Körper und wir sind den ganzen Tag dort. Aber es ist wirklich ein toller Job, denn er ist total einfach und keiner macht Stress, wenn du eine Pause brauchst, dann machst du eine Pause. Du kannst reden und lachen soviel du willst und bei dem coolen Team ist das wirklich Tagesordnung ! Wir sind so 10-12 Leute. Viele aus den Philippinen die vor Lebensenergie nur so strahlen, Franzosen, Südamerikaner, Tschechien, Engländer.. Alles ist dabei und es ist wirklich schön :)




Mit den zwei Engländern verstehen Matze und Ich uns sehr gut und so stehen wir von Tag 1 an nebeneinander beim Campen. Leider gibt es keinen einzigen Campingplatz oder Hostel in diesem Ort und um Sprit und einfach Geld zu sparen stehen wir 2 Minuten von der Arbeit entfernt in einer Picknickarea. Legal ist das nicht, campen ist dort eigentlich nicht erlaubt, aber wir kommen jeden Tag erst um 18 Uhr dort an und fahren 6 Uhr morgens wieder los. Campen kann man das auch nicht wirklich nennen. Toiletten oder Duschen gibt es dort aber somit auch nicht. Abenteuer kann ich nur sagen. Duschen gibt es auf Arbeit, jeden Tag wird sich regelrecht geprügelt wer zuerst duschen darf und dann beginnt der Wettlauf gegen die Zeit: Gegen 18 Uhr beginnt es dunkel zu werden und 19 Uhr ist es dann schon stockdunkel! Keine Lichter kein gar nichts ist in dieser Picknickarea und so wird ganz schnell was zu essen gekocht, im Dunkeln später mit Taschenlampe abgewaschen und gegen 20 Uhr nach einen ausgiebigen lustigen Talk mit unseren englischen Freunden geht es auch schon schlafen. Somit sind wir fast jeden Tag ausgeschlafen. Aber wenn es schon dunkel ist, wird man einfach schnell müde.
Allem in Allem ist die Arbeit wirklich voll in Ordnung und das "campen" auch total lustig. Wirklich einen super Griff haben wir damit gemacht und es war absolut die richtige Entscheidung dort hinzufahren. Leider können wir dort höchstens noch 2 Wochen arbeiten, Sodass wir uns dann noch eine weitere Arbeit suchen müssen.
Am Wochenende haben wir immer frei und ich sitze momentan in einem Aufenthaltsraum auf einem Campingplatz in Wangharei, ein Stückchen nördlicher von Kaiwaka. Das Wochenende wollen wir uns Wasserfälle angucken, vielleicht wandern gehen und mal sehen was noch so kommt. Leider habe ich sonst keinen Strom und die Möglichkeit euch was zu berichten.

Cheers, eure Sandra :)

1. April 2016

Kiwi picking

Nach ganzen zwei Wochen warten konnte es endlich losgehen: das große Kiwi picking !
Obwohl wir in einer wirklich sehr sehr großen Firma angestellt sind, ist es wirklich total chaotisch, unorganisiert und einfach nur nervig.
So haben wir also am Abend eine SMS bekommen, dass es am nächsten Tag losgeht. Wir sind über eine Stunde zu der Plantage gefahren, haben ewig gebraucht, bevor wir mal eine Einweisung bekommen haben, bevor es generell mal losging. Es war halt der erste Tag der Saison, da kann es schonmal ein bisschen chaotisch sein.
Wie funktioniert das picken?
Jeder von uns hat einen Korb bekommen, den man sich über die Schultern und Rücken schnallt und der dann unterhalb der Brust hängt. Denn es ist ganz wichtig ( laut unseren Supervisoren ) dass wir jede einzelne Kiwi in den Korb LEGEN. Obwohl die Kiwis noch steinhart sind, sollten wir damit umgehen, als ob sie eine Bombe wären, übertrieben meiner Meinung nach. Wir sind Teams von 12 Leuten und auf jedes Team passt immer noch jemand auf. Er bewertete uns wie wir die Kiwis pflücken, ob wir alle "Stocks" abmachen, wie wir die Kiwis in die große Kiste reinlegen, wie viele wir auslassen beim Pflücken. Echt streng. Das mit den Stocks: Die Kiwis hängen an diesen kleinen Ästen herunten und man muss sie mit einer richtigen Technik abmachen, wenn der Stock dranbleibt, dann beschädigt er alle Kiwis in der Kiste und es entsteht ein Riesen Brei und ein Haufen Kosten - will natürlich keiner.

Im Großen und Ganzen war es wirklich sehr anstrengend. Wenn der Korb alleine nur schon halb voll ist und du deine Arme immer ganz ausstrecken musst nach oben, da die Kiwis über dir hängen, dann zerrt das wirklich an deinen Muskeln und Schultern.
Wir wurden auch nicht nach Stunde sondern nach Kisten bezahlt, also umso mehr Kisten, umso mehr Geld. Das heißt, eine Pause gab es nicht, man musste durcharbeiten und wenn du schlechte Pflücker im Team hast, dann musst du es ausbaden indem du schneller pflückst.

Da ich leider zu wenige Tage gearbeitet habe, habe ich leider keine Fotos machen können außer eines, diese zwei hier sind von Google, aber so sah es wirklich aus:


viele viele Reihen von Kiwis und alles hing voll, man hat ewig gebraucht, bis man mal fertig wurde und wieder Licht gesehen hat.


so einen Korb hat man sich also umgeschnallt und die Arme mussten immer nach oben. Auch war auf den Blättern immer noch das Spritzmittel, was man die ganze Zeit einatmen musste .. nicht lecker


dieses Foto habe ich selber gemacht: Mittagspause - ein bisschen erinnert es an ein Flüchtlingslager haben wir gesagt, denn alle Nationalitäten sind vorhanden :D ungefähr 50 Backpacker waren wir ..



Generell war es keine unmenschliche Arbeit, es geht. Unser Stundenverdienst war im Endeffekt wirklich gut, aber die Kiwis sind einfach noch nicht wirklich reif, sodass wir immer sehr weit fahren mussten ( 2 Stunden ) bis wir zu reifen Kiwis gekommen sind.
So haben Matze und Ich entschieden, dass wir hier in Opotiki unser Geld verschwenden. Wir können kaum arbeiten, und wenn dann nur so 6 Stunden am Tag, haben Unmengen an Spritausgaben die uns keiner bezahlt und das wird sich erstmal nicht bessern.
So haben wir uns auf die Suche nach einer neuen Arbeit gemacht: und wir sind sogar fündig geworden. Ganz im Norden Neuseeland werden wir in einer Baumschule mit einem sehr großen Park arbeiten. Irgendetwas umpflanzen, wässern, was genau werden wir dann sehen. Morgen geht es los!
Nach 3 Wochen chillen in Opotiki wird es Zeit weiterzuziehen, wir sind immerhin Traveller, lange halten wir es nicht an einem Ort aus, vor allem nicht ohne Arbeit !

Wir werden in Kaiwaka, unserer neuen Arbeitsstätte, dann auf einem kostenlosen Campingplatz übernachten, sodass ich wahrscheinlich nicht regelmäßig einen Blogpost für euch machen kann. Aber ich finde einen Weg !
Cheers, eure Sandra :)