21. Februar 2016

Mein erstes Erdbeben

Ein Erdbeben, man verbindet immer schlimme Sachen damit, tote Menschen, einstürtzende Gebäude, Angst weit und breit, Gefahr, Geschrei, Unwohlsein. 
Ein Erdbeben kann auch anders sein, anders für die Menschen, die Erdbeben gewohnt sind. Aber fangen wir von vorne an:

Wie ich bereits in meinem Post über Christchurch geschrieben habe, habe ich selber ein Erdbeben erlebt, das stärkste seit 5 Jahren, seitdem 185 Menschen gestorben sind und die komplette Innenstadt zerstört wurde. 


Matze und Ich saßen in der alten Tram, haben uns gerade die Stadt angeguckt, aufeinmal fängt die Tram beim Fahren total an zu wackeln, wir waren kurz davor umzukippen bzw auszugleisen, so doll hat es einfach gewackelt. Der Tram Fahrer hat zum Glück gleich gestoppt wo er realisiert hat, dass es gerade ein Erdbeben ist. Ich habe nur gesehen, wie einfach alle Autos wackeln, einfach nur alles Bewegliche hat total gewackelt. In dem Moment hab ich das gar nicht realisiert, ich habe einfach nur gestarrt. Wo der Tram Führer dann durch die Lautsprecher durchgegeben hat, dass es gerade ein Earthquake ( Erdbeben ) ist, musste ich erst einmal anfangen zu grinsen, ich glaube auch ein bisschen lachen, ganz genau weiß ich es nicht mehr, es war einfach ein komisches Gefühl. Noch nie habe ich ein Erdbeben mitbekommen, selber gefühlt. Noch nie habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie sich das wohl anfühlen würde, wie diese Situation wohl wäre. 
Die Tram war voll mit Asiaten und generell ja einfach nur mit Touristen, alle waren voller Aufruhe, es war total laut aufeinmal, manche haben ihre Kamera gezückt, manche waren ganz still, manche waren ein bisschen neben der Spur, so wie Ich. Ich habe gestarrt, habe gelacht, hatte Angst, habe mich gefreut, es war einfach das totale Gefühlschaos bei mir. 
Es war Gott sei Dank kein langes Erdbeben, nur ein paar Sekunden, vielleicht 10 ? Ich weiß es nicht. Aber es war sehr stark, mit 5,7 das stärkste seit der Katastrophe. 
Wir sind dann wieder weitergefahren, man hat sofort gemerkt, dass die Menschen dort daran gewöhnt sind, teilweise zumindestens. Zwischendurch wurde unsere Tram mal angehalten und es wurde gefragt ob etwas passiert sei und ob alles ok ist, es war aber nichts. Aber wir haben in Supermärkten und anderen Shops gesehen, dass einfach fast alles von den Regalen runtergefallen ist. Auf dem Bordstein lagen vereinzelt einige Steine, die nocheinmal von den Ruinen vom letzten Erdbeben abgefallen sind. Und dann ist noch eine Klippe eingestützt. Eine riesige Staubwolke, aber sonst keine Verletzte oder große Schäden. 

An diesem Strand waren wir ein Tag vorher, dann ist ein Teil der Klippe eingestürzt - eine diese Staubwolke war am Himmel


Später im Supermarkt und auch sonst zurück zu Hause in unserer Lodge, wirklich alle haben darüber geredet, jeder hat einen gefragt wo man zu dem Zeitpunkt war, wie man es empfunden hat, was man gesehen hat, was passiert ist. Die Menschen sind immer noch in Angst. In den Nachrichten abends haben wir dann Bilder gesehen, unglaublich dass wir mittendrin waren. Wir dachten uns bevor wir hingefahren sind noch: wäre eigentlich wirklich cool mal ein Erdbeben zu erleben, hatten es irgendwie erhofft. Aber ich muss ehrlich sagen: einmal reicht und ich bin total froh, dass wirklich nichts schlimmes passiert ist! Es ist und bleibt eine Naturkatastrophe, es ist und bleibt gefährlich.


Ein Erdbeben, immer noch ein komisches Gefühl wenn ich daran denke. Der 14. Februar 2016, wird für immer ein unvergesslicher Valentinstags bleiben. 


Ps: Mittlerweile steht bei Wikipedia sogar was darüber, es war wirklich ein großes Ereignis und eine Bestätigung für die Stadt, dass sie nun Erdbebensicher bauen :D 

20. Februar 2016

Christchurch

Christchurch ist die zweitgrößte Stadt Neuseelands nach Auckland und demnach also wirklich groß im Vergleich mit allen Städten wo wir sonst immer so sind. Normalerweise sind wir nur in so nen großen Städten, um Erledigungen zu machen - sprich shoppen gehen, wenn man neue technische Sachen braucht, einmal groß einkaufen beim billigsten Supermarkt der nur in großen Städten ist. So wirklich viel sehen kann man in den Städten ja nicht, man lässt doch eigentlich nur Geld. Umso schneller wir wieder gehen, desto besser ist es also.

In und um Christchurch ereignen sich sehr viele Erdbeben, sehr sehr viele .. Tausende im Jahr .. Aber die meisten davon bemerkt man gar nicht erst, zum Glück. Im Jahr 2011 kam es aber zu einem sehr sehr starken Erdbeben, Stärke 7,1, und das fast direkt beim Stadtzentrum - dabei sind tausende Gebäude eingestürzt und 185 Menschen sind gestorben. Demnach sah die Stadt auch noch aus, ein wirkliches Stadtzentrum gibt es nicht mehr, 5 Jahre später haben sie immer noch nicht wieder alles aufbauen können oder nicht wollen .. Aber es wurde einfach zu viel zerstört. In der ganzen Stadt stehen Container um Häuserwände zu stützen und ich weiß nicht warum sie da noch stehen. Ein schöner Anblick ist es auf jeden Fall nicht. Die Stadt ist allgemein nicht schön, eine einzige Baustelle, alles eigentlich aufgrund des starkes Erdbebens. Und dann war es tatsächlich soweit, wir waren nur zwei Tage da und an einem Tag davon ereignete sich ein erneutes starkes Erdbeben mit der Stärke 5,7. Aber wie ich das alles erlebt habe und wie ich das verarbeitet habe, wird noch einmal später berichtet.


komplett zerstörte Innenstadt



Wir haben uns probiert die Stadt anzugucken, aber haben schnell festgestellt, das mit groß shoppen nichts ist, schöne Sachen gibt es auch nicht zu sehen. So haben wir uns ein Ticket für die Tram gekauft. Das ist eine ganze alte Tram die durch die ehemalige Innenstadt fährt - wie eine Art Stadtrundfahrt. Dann waren wir noch im Museum, immer wieder lustig und interessant. 



Museum



Die einzig gefährliche Spinne in Neuseeland - giftig! 


die alte Tram



Der Platz vor der zerstörten Kathedrale, die durch das Erdbeben zerstört worden ist





19. Februar 2016

Bank Peninsula

Da ich nach einer Woche den Job in dem Cafe gekündigt habe und Matze auch seinen Job gekündigt hat, weil wir beide einfach nur unzufrieden waren und wir nicht in Neuseeland sind um unzufrieden zu sein, schlechte Laune zu haben, kein Bock Stimmung und generell einfach eine schlechte Stimmung zu haben, haben wir uns auf erneute Jobsuche begeben. Nach erfolgreicher Suche hatten wir erstmal ein paar Tage Freizeit bevor es bei unserem Job losgeht, also hieß es: fahren wir übers Wochenende weg. Das Auto wurde wieder startklar gemacht, es wurde allerdings nur das nötigste eingepackt. War ein komisches Gefühl, zu diesem Zeitpunkt sind wir seit 2 Wochen schon nicht mehr gereist, das Auto war leer geräumt und endlich hatte man wieder dieses Gefühl von Freiheit, Schwerelosigkeit und Befreiheit. Einfach nur ein tolles Gefühl.

Es ging am ersten Tag zur Bank Peninsula, das ist eine Halbinsel vulkanischen Ursprungs umgeben vom Südpazifik. Dazu kann man nur die 3 Worte sagen: einfach nur wunderschön! 




Wir sind die Berge/ oder Vulkane, ich weiß es leider auch nicht so ganz was jetzt Berg, was Vulkan ist nun also hoch gefahren und hinter einem Hügel hat sich diese malerische Landschaft abgebildet, die Bilder sind unbearbeitet, aber ich finde sie sehen trotzdem aus, als ob ich einfach ne Leinwand im Museum abfotografiert hab, total unreal. Aber es war real, es ist noch real, es gibt einfach wunderschöne Orte in unserer Welt, man muss sie nur entdecken!










Natürlich fahren wir da nicht nur einfach vorbei, wir sind dann endlich mal wieder einen Walktrack gelaufen. Ein bisschen aus dem Training haben wir es aber doch relativ easy den Berg bei der Hitze hoch geschafft und die Aussicht wurde besser und besser, womit ich so oder so gar nicht mehr gerechnet hätte, da ich nie gedacht hätte, dass es NOCH schöner werden könnte.







Die Landschaft Neuseelands beeindruckt mich jedes mal wieder aufs Neue, es gibt so viel neues zu entdecken, aber man wird nie alles sehen können, wäre auch echt schade und langweilig vor allem wenn man irgendwann alles gesehen hätte.

Dann gibt es noch zum Fuß der Berge, zur kleinen Stadt Akaroa, kleine Hafenstadt, aber zu touristisch für mich .. In der Bucht gibt es viele Delfine und Pinguine, lockt natürlich viele Touristen an. 




Zum übernachten  sind wir dann natürlich, sparsam wie immer, zu einem Freedom Campsite gefahren. Morgens wurden wir typisch neuseeländisch geweckt: Schafe sind dem Hüter abgehauen und sind in Massen die Straßen langgerannt, leider sieht man es nicht wirklich auf den Fotos .. 



Wie ihr sehen könnt sind Freedom Campingplätze sehr beliebt, kein Wunder, ist ja schließlich auch umsonst. Das heißt also man steht dicht an dicht und wenn man zu spät kommt, kriegt man gar kein Platz mehr. Immer wieder ein Abenteuer.

Cheers, eure Sandra :)

9. Februar 2016

Arbeiten

Ja es ist nun endlich soweit gewesen, ich bin arbeiten gegangen. 
Ich bin lange gefahren bis ich in der Nähe vom Fox Gletscher endlich in dem Café angekommen bin, wo ich eigentlich die nächsten zwei Monate verbringen sollte. Aber so wie das so ist, ergibt es sich immer ganz anders.
Ich habe alleine in einer Art "Schuppen" gewohnt, tausende von Spinnen, Inneneinrichtung war bisschen DDR-Style und das direkt neben dem Wald - alleine. 
Es gibt wirklich schlimmeres, aber mein Grund warum ich gegangen bin ist der Handyempfang gewesen, der war nämlich einfach nicht vorhanden, weil es mitten im nirgendwo war, war einfach nur eine Lachsfarm mit einem Café am Highway dran, die nächste Tankstelle und der nächste Supermarkt 60 Kilometer entfernt. 



Mitten im Haus geparkt .. 



Der "Schuppen"



Die Salmonfarm


Dazu kam noch, dass ich kein Wlan hatte und zwei Monate lang einfach total abgeschieden von allem, alleine in einem Holzschuppen - ich hätte nicht gewusst was ich mit mir anfangen soll. So habe ich nach einem eigentlich echt tollen Arbeitstag gekündigt. 


Auf dem Weg ins 500 Kilometer entfernte Methven



mein geliebtes Auto


wenn man genau hinsieht, erkennt man den Franz Josef Gletscher oben links hinter den Wolken :)


So habe ich mich wieder mit Matze getroffen, der 500 Kilometer entfernt einen Job gefunden hat. Nach einer sehr sehr langen Fahrt haben wir uns in einer kleinen Stadt names Methven in einem Hostel ein Zimmer gemietet und haben dort angefangen zu arbeiten für eine Woche. Dort war ich auch in einem Cafe, ein echt komisches Cafe, unhygienisch, nicht lecker, eklig und mit einem außergewöhnlichen Style. Nachdem ich 5 Tage den ganzen Tag nur den Abwasch gemacht habe und mir von der Chefin dummes Zeug um die Ohren knallen lassen habe, habe ich da nun also auch gekündigt. Zu wenig Geld, zu wenig Stunden und nicht mal ansatzweise Spaß .. Deswegen bin ich auch nicht in Neuseeland. 


Die Gemeinschaftsküche in dem Hostel wo ich momentan auch noch wohne :)


So bin ich gerade also nun weiter auf der Suche nach dem richtigen Job für mich. Momentan bin ich immer noch in Methven, weiß nicht genau was ich mit der Zeit anfangen soll und das ist wohl der Moment meiner ersten wirklichen Krise in Neuseeland. Das Geld wird knapp, ich habe keinen Job und Spaß irgendwie auch nicht. 

Aber davon sollte man sich nicht unterkriegen lassen, immer nach vorne blicken und die gute Laune trotzdem irgendwie behalten. Einen Job findet man eigentlich relativ leicht, es kommt nur immer auf die Ansprüche an, die man hat. 
Ich bin in Neuseeland um Spaß zu haben und ein doofer Job soll mir das nun wirklich nicht verderben. Wenn es einem nicht gefällt, sollte man einfach gehen und was besseres suchen. Man sollte nicht an schlechten Dingen festhalten, man sollte neues zulassen und neues wagen. 

So habe ich mich mit Matze auch als Kartoffel Ernte Arbeiter beworben, sieht ganz gut aus, zwar erst in paar Wochen möglich, aber einfach was neues ausprobieren. 
Auch wenn es gerade nicht so rosig bei mir aussieht, ich blicke positiv nach vorne, es wird sich schon alles gut ergeben. 
Cheers, 
euere Sandra

8. Februar 2016

Luge Video

Vor langer Zeit war ich in Rotorua und war dort bei der Luge Skyline. Wir sind da sozusagen mit einem Bobycar den Berg runter gedüst. Wir haben natürlich alles gefilmt und hier kommt endlich das zusammengeschnitten Video :)

https://www.youtube.com/watch?v=-2SfOxdWO2U&feature=youtu.be



2. Februar 2016

Rafting Video

So wie ich euch versprochen habe, kommt natürlich noch das Video vom White Water Rafting in Rotorua. Leider hatte ich nie genug Strom um das zu machen, aber nun hat sich bei mir alles verändert und ich habe jeden Tag Strom. Zu meinen Veränderungen gibt es noch einmal einen extra Post.

Guckt euch erstmal das Video an, ich hoffe es gefällt euch :)

https://youtu.be/9hQoTJnfWRA