26. März 2016

Gedanken

Mittlerweile bin ich schon über 4 Monate als Backpacker in Neuseeland. Wie fühlt sich das an? Vermisse ich Deutschland? Vermisse ich meine Familie und Freunde? Habe ich überhaupt Heimweh? Macht mir das alles noch Spaß?

Diese Fragen werden mir häufiger von den verschiedensten Personen gestellt, von meiner Familie, von Freunden, aber auch von ganz fremden, die mich anschreiben und mehr über mein Neuseeland Abenteuer wissen möchten.
Es ist auf jeden Fall ganz anders als ich mir je vorgestellt hätte. Ich hätte nie gedacht, dass diese Reise hier eigentlich ein einziger Campingausflug ist, eine Reise ins Ungewisse. Dazu muss ich aber auch zugeben, dass ich mit niemanden vorher darüber geredet habe, dass ich gar nichts wirklich wusste. Man plant nichts, man fährt einfach drauf los. Das ist das tolle daran, dass ich mir ein Auto gekauft habe. Du kannst immer und jeder Zeit überall hinfahren wo du möchtest und ich bin wirklich dankbar, dass mein erster Couchsurfing Host mir dabei geholfen hat, sonst hätte ich wahrscheinlich gar kein Auto oder bzw eine wirkliche Schrottkarre.
Es ist also wirklich so, dass man aufwacht und sich nur denkt: wo geht es denn heute hin, worauf haben wir heute Lust. Wir planen nur was, wenn wir irgendwas buchen, aber meistens buchen wir das auch erst einen oder zwei Tage vorher. Im Großen und Ganzen ist es wirklich ein einziger Campingtrip. Es ist einfach die kostengünstigste Variante, wenn sich jeden Tag auf einen kostenlosen Campingplatz stellt. Dort gibt es nie Duschen oder Küchen. Aber der Bach oder das Meer ist nie weit entfernt zum Duschen und zwei schöne Gaskocher haben wir ja auch. Eigentlich ist wirklich in diesem nun wirklich so großen Auto alles was man so zum Überleben braucht. Mehr wäre Luxus. Abends kann man seinen Campingstuhl auspacken und sich den Sonnenuntergang übern Meer anschauen, morgens frühstückt man mit der Sonne. Generell ist man immer in der Natur, was kann es besseres geben? Somit habe ich wirklich überhaupt kein Heimweh, mir macht das alles noch Spaß, ich kann mir im Moment keinen besseren Weg zum Leben mehr vorstellen. Ich hätte schon gerne meine Familie und meine Freunde in meiner Nähe, aber ich gebe gerne dieses Opfer um all diese wunderbaren Erlebnisse, hier am anderen Ende der Welt, erleben zu dürfen und welche mich für immer prägen werden.
Ein Jahr als Backpacker, ein Jahr im Ausland, ganz auf sich alleine gestellt, das ist der beste Weg um wirklich erwachsen zu werden. Man lernt Unmengen über sich selbst, über die Welt und über die Natur. Man sieht alles mit ganz anderen Augen, man sieht es besser.


Cheers, eure Sandra :)


24. März 2016

Hobbiton

Da die Kiwiernte ja immer noch nicht beginnt und wir noch tagelang Zeit haben, machen wir also immer noch Tagesausflüge bzw kleine Roadtrips. So ging es nun also endlich zu dem Ort den wohl jeder hier kennt! Wir waren schon am Schicksalberg, im Bruchtal, bei anderen verschiedenen Locations von Herr der Ringe und der Hobbit, aber nun war es soweit: wir waren in

Hobbiton 

Da es ja nun wirklich was besonderes ist, habe ich wieder ein kleinen Film zusammengeschnitten, da es auf Videos immer schöner rüberkommt, als nur auf Fotos. 
Dazu muss man sagen, dass man Hobbiton nur mit einem Tourguide und Massen von Menschen besuchen kann.

https://youtu.be/F0numLL5Nsk




Alle anderen Fotos möchte ich euch natürlich trotzdem nicht vorenthalten. 








Das wohl berühmteste Hobbit Loch - wer erkennt es?

















Das war Hobbiton.
Cheers, eure Sandra :) 

20. März 2016

Angekommen in Opotiki

Was ist passiert?
1300 Kilometer mit dem Auto - 17 Stunden Fahrt. 3 Stunden Fahrt mit der Fähre. Und 4 Tage später sind wir endlich angekommen. Wir sind in Opotiki - Bay of Plenty. Unser neues zu Hause für die nächsten 2 Monate. 

Aber fangen wir bei der Reise an: 
Die Autostunden waren zwar lang, aber total okay, da wir uns das auf die Tage aufgeteilt haben. Das schlimmste an der Reise war wohl die Fähre .. Erst standen wir ewig mitten in der Sonne an der Autoschlange vorher an und dann war auch noch ein extremer Wellengang - Sturm ! 
Es ging wenn man an den Außenseiten stand 5-6 Meter hoch und wieder runter und das ganze 3 Stunden lang! Überall auf diesem riesiger Fähre lagen Menschen auf den Böden, hatten Brechtüten in den Händen .. Da ist einem beim hinsehen schon fast schlecht geworden. Eigentlich mag ich Achterbahnen, Karussells und beim Boot fahren wird mir eigentlich nicht so schnell schlecht. Aber wenn man 3 Stunden unter so einer starken Dauerbelastung ist, dann verlassen einen irgendwann die Nerven .. Schlimm war es. So haben wir uns draußen auf dem Deck in der Mitte hingestellt und haben die Autos beobachtet. Vorher wurde jedem einzeln zugebrüllt, dass man ja die Handbremse anziehen soll. Nicht jeder hat es gemacht, so sind die Autos quietschend immer ein bisschen gerollt, hat wenigstens ein bisschen abgelenkt. 





Ganz froh war ich, wo wir dann endlich in Opotiki angekommen sind und überrascht zugleich, denn unsere neue Lodge übertrifft nun wirklich jeden Standart an Hostels und Lodges hier in Neuseeland. Sie gleicht einer Villa - Außenpool, Whirlpool, Tischtennis, Billard, wir haben unser eigenes Wohnzimmer mit Fernseher und kleiner Küche was wir uns mit zwei anderen Zimmern nur teilen müssen und das für total billig! 



Ganz so gut lief es mit unserer Arbeit leider nicht. Wir wurden regelrecht verarscht. Aber wir haben trotzdem Arbeit gefunden - es werden trotzdem Kiwis gepflückt. Aber die Saison beginnt erst in 10 Tagen ungefähr, so haben wir viel viel Zeit und nichts zu tun. Das macht natürlich keinen Spaß und wir wollen unser tolles Zimmer auch nicht aufgeben, so haben wir beschlossen, dass wir Ausflüge von hier aus machen. So ging es die letzten Tage ans East Cape - Neuseelands östlichen Punkt. 
Der Weg dahin führte uns vorbei, an wunderschönen Strände, große Berge, einem großen Gebirge und einfach diese atemberaubende Natur hier. 
Am East Cape angekommen hatten wir die Absicht am nächsten Tag den ersten Sonnenaufgang weltweit zu gucken. So wie das immer ist, war es morgens natürlich bewölkt. Aber so konnten wir wenigstens liegen bleiben und sind später in aller Ruhe den Berg hochgelaufen. Denn der östlichste Punkt ist mit einem Leuchtturm gekennzeichnet, so wie der Südlichste und Nördlichste auch. ( gibt es auch einen im Westen? ) 
Dieser Leuchtturm kann natürlich nicht auf flachen Grund stehen. 800 steile Stufen ohne eine einzige  Ebene mal zwischendurch geht es einen Berg hinauf. Ich bin ganz froh, dass wir das nicht im Dunkeln bevor die Sonne aufgegangen wäre hinauf sind. 
Die Aussicht lohnte sich aber allemal.







Auch der Weg zum Leuchtturm hin und wieder zurück war einfach nur Neuseeland pur - Schafe auf den Straßen,  wilde Pferde die einen entgegen kamen und rund ums Auto standen oder auch vor der Toilette: 



Sonst haben wir uns noch Kleinigkeiten angeguckt, welche aber nicht unbedingt der Rede wert sind. Die Fahrt zum East Cape und über Gisborne wieder zurück, war aber vor allem geprägt durch diese beeindruckende Natur. Die Region hier heißt Bay of Plenty, also Bucht der Vielfalt und das hat auch einen Grund : es regnet hier ziemlich viel, aber gleichzeitig scheint die Sonne auch extrem. Somit wächst und gedeiht hier alle kreuz und quer, alles ist grün, schöne bunte Pflanzen zwischendurch. Einfach nur ein wunderschönes Spiel der Natur! 




Da es immer noch ein paar Tage dauert bis wir endlich anfangen können mit Arbeiten machen wir wieder einen Ausflug für 2-3 Tage, es geht morgen wieder nach Rotorua ! Ihr könnt gespannt sein, ihr werdet den Ort wo wir hingehen alle kennen. 
Cheers, eure Sandra :) 

13. März 2016

Dunedin und die Catlins

Auf unserer weiteren Reise sind wir also nach Dunedin kommen, wohl die schottischte Stadt Neuseelands. Dunedin ist eher eine Studentenstadt, daher also bekannt für Party, Clubs und Pubs. Voller Vorfreude und Erwartungen sind wir also nach Dunedin, endlich mal eine neuseeländische Party .. Falsch gedacht. Party machen wie in Deutschland ist da nicht, überteuerter Spaß und die Neuseeländer sind einfach anstrengend. So haben wir es nach zwei Pubs auch gelassen und sind heim gegangen. Heim? Ihr fragt euch sicher was heim bedeutet .. Endlich mal wieder hieß es: Couchsurfing!
Extrem spontan aber wirklich ein toller engliscer Host erwartete uns und endlich mal wieder ein richtiges Bett, eine Dusche und einfach mal eine Wohnung, wo man drin stehen kann und sich frei bewegen - ganz anders als im Auto. 

So haben wir uns in Dunedin also zwei Museen, eine alte Kirche und die Innenstadt angeguckt. Leider habe ich gar keine Bilder gemacht, aber ihr könnt euch ja einfach mal versuchen das vorzustellen :b 
Das Highlight dabei war wohl das Rugby Spiel, welches wir besucht haben. Das erste der Saison, 30 000 Leute im Stadion, eine Bombenstimmung. Da fehlt natürlich nur, dass das Hometeam auch wirklich gewonnen hat! Ahnung hatte ich vom Rugby nicht wirklich, aber unser Couchsurfing Host ist mit uns gegangen und hat ein bisschen für Aufklärung gesorgt. Wirklich eine tolle Erfahrung, muss jeder mal hin! 




Außerdem gibt es in Dunedin noch die steilste bewohnte Straße der Welt! Die lässt man sich natürlich nicht entgehen - nur haben wir das Auto lieber unten stehen gelassen. So sind wir also hochgewatschelt .. Echt steil, frag mich wirklich wer da freiwillig wohnt.. Ich meine, alleine die Touristenmassen würden mich schon nerven. 






Nach Dunedin ging es noch weiter Richtung Süden: 

Sandfly Bay

Dieser Ort gehört jetzt absolut mit zu den wunderschönsten hier in Neuseeland, auf jeden Fall in meiner Top 3 ! 
Nur wie der Name schon sagt: es war ein unglaublicher Sturm, der Sand flog uns um die Ohren, es war total kalt und einfach kein schönes Klima, deswegen entschieden wir uns dagegen den Walktrack zum Strand runter zu gehen. Aber die Aussicht vom Lookout war die Fahrt auf jeden Fall wert! 





Tunnel Beach

Wie der Name schon sagt, gibt es dort einen Tunnel der zu einem Strand führt, sonst gibt es keinerlei andere Möglichkeit um zu diesem Strand zu kommen. Aber allgemein auch die Strände und Klippen neben dem Tunnel Beach waren einfach nur unbeschreiblich schön. 














Nugget Point Lighthouse

Fast an der Südspitze, oder vielleicht ist es auch der südlichste Punkt der Südinsel, ich weiß es leider nicht .. Befindet sich ein Leuchtturm. Umgeben von Felsen im Wasser wo die Wellen dran abprallen, Hunderte Robben die ganz gemütlich auf den Felsen die Sonne genießen. Schöne Sicht.














Was passiert nun bei mir? Ich befinde mich gerade wieder auf der Fähre zur Nordinsel. Nach gefühlt tausenden Bewerbungen und einfach keiner Zusage, bin ich langsam ein bisschen verzeifelt gewesen. Ich hätte echt mal wieder einen Job finden müssen, aber die Jobsituation auf der Südinsel ist momentan einfach grottig, zu viele Backpacker für zu wenig Jobs .. Aus Spaß haben wir uns also auf der Nordinsel beworben und gleich mehrere Zusagen. Eine lange Reise liegt schon hinter uns und noch eine lange vor uns, aber es lohnt sich - es geht zum Kiwis pflücken! Ich freue mich schon und endlich wieder arbeiten! Ich berichte euch dann :)