29. Dezember 2015

Das Leben in Neuseeland

Ich hatte keine Ahnung was auf mich zukommt, aber ich muss auch ehrlich zugeben, ich hab mir keine Gedanken darüber gemacht, wie die Kiwis wohl so leben könnten.. 

Fangen wir bei ihren Häusern an: 
Ich habe schon in sehr vielen verschiedenen Häusern gewohnt und ich vermisse da wirklich das typische deutsche Haus. In Neuseeland in die Toilette extra, nicht im Bad mit drin, es gibt einen extra Raum dafür. Aber das komisch: man kann Bad weder Toilette meistens nicht abschließen.. Der Aufbau des Hauses ist auch immer komisch, einmal sind wir durch die Eingangstür reingekommen und standen mitten im Bad. Das Bad ist also im deutschen Flur. Wenn man duschen möchte, dann muss man 3 Türen drum herum schließen, aber abschließen kann man keine einzige. Kein wirkliches System für mich, aber so sind die Kiwis. 

Kommen wir auch gleich zu den Kiwis:
Sie sind alle eher gelassen, entspannt und genießen ihr Leben. Jeden Tag wird Alkohol getrunken, hochprozentigen, nur selten ein paar Bier. Alle, wirklich alle sind von Natur aus freundlich hier. Wenn du mal hilflos durch die Straßen irrst, dann spricht dich sofort jemand an ob er dir weiterhelfen kann. Wenn du einen Track läufst und dir welche entgegen kommen, dann grüßen sie dich und fragen dich auch gleich wie es dir geht, manchmal kommt man gleich ins Gespräch, erfährt direkt coole Dinge. Einfach alles ist gelassener hier. Sie sind immer für ein Abenteuer zu haben, haben immer einen guten Spruch auf Lager, haben immer Lust was zu unternehmen. Generell nehmen sie nicht alles so ernst, wenn das Boot ein Loch hat aber trotzdem fährt, wen kümmert es. Alle Autos sind aus dem gefühlten 3. Jahrhundert, hören sich an, als ob sie gleich auseinander fallen, aber es fährt noch, also alles ist gut. Nie wirklich nie wollen sie zu Hause sitzen, nicht mal einen allwertigen „Haushaltstag“ gibt es hier, einfach immer was machen, raus gehen, das Wetter genießen, in der Natur sein, einfach frei sein und frei atmen können.

Lebensmittel:
Generell die Lebenserhaltungskosten sind hier sehr teuer. Eine Paprika im Angebot für umgerechnet 1€, ein 6er Bier für 9€ oder ein Stück Käse für 4€. Einfach alle Lebensmittel sind teuer hier, aber im Endeffekt sind die Leute es hier nicht anders gewohnt und wir mussten uns wohl oder übel auch daran gewöhnen. Generell ist das Essen hier aber sehr viel zuckerreicher und fettiger als wir Deutsche es gewohnt sind. Deswegen haben die Kiwis auch ein großes Übergewichtsproblem. Selber habe ich es schon am Essen gemerkt, man probiert natürlich immer das Billigste zu kaufen, um Geld zu sparen, aber das Billige ist natürlich das Ungesunde mit viel Zucker. Die Supermärkte hier haben jeden Tag, sieben Tage die Woche geöffnet, außer kleine Shops von Asiaten oder Indern nicht, aber alle großen Supermärkte. Nur wirklich umweltbewusst sind unsere lieben Kiwis nicht wirklich. Im Supermarkt verpacken die Mitarbeiter an der Kasse alle eingekauften Artikel direkt in eine Plastiktüte. Wenn man mal einen Großeinkauf macht, kann man sich ja vorstellen wie viele Tüten dabei verbraucht werden .. 

Alltag: 
Alkoholverbot, Lagerfeuerverbot, Schwimmverbot ... Verbote über Verbote über Verbote. 
Alkohol in der Öffentlichkeit zu trinken ist verboten, nicht auf der Straße, nicht auf öffentlichen Veranstaltungen, nur bei dir in deinen eigenen 4 Wänden darfst du das. Lagerfeuer läuft nach dem gleichen Schema ab, kein Lagerfeuer am Strand, am Wasserfall, an sonstigen coolen Stellen, jedenfalls nicht legal. 
Die Kiwis sind sehr sehr streng was Regeln angeht und sie haben auch sehr strenge Bestrafungen bei Regelverstoß. Wenn man nur 5 km/h zu schnell mit dem Auto fährt, heißt es gleich einmal $200 glaube ich abdrücken. In Deutschland ist den Polizisten das bei 5km/h total egal. 

Sonst weiß man nie welches Datum heute ist, welcher Wochentag überhaupt ist, welche Uhrzeit ist, man lebt einfach so in den Tag hinein, guckt was auf einen zukommt und genießt einfach jede Sekunde. Das Gelassene und Freundliche hier gefällt mir sehr gut, so macht es wirklich Freude morgens aufzustehen. 

Cheers meine Freunde, eure Sandra :) 

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